Nicht jeder Theatermacher wird dem Licht eine solch hohe Wertigkeit einräumen, wie es Robert Wilson tut. Die Tatsache jedoch, dass es einen Raum ohne Licht - zumindest visuell- nicht gibt, wird kaum jemand ernsthaft bestreiten.

Das Theater ist eine bildnerische Kunstform. Das Licht verstärkt die Zustände, Texturen und strukturellen Zusammenhänge, die tatsächlich auf der Bühne sind. Oder es verändert die Wahrnehmung dieser, indem es natürliche visuelle Informationen und Reize verstärkt oder abschwächt.

In der Praxis bedeutet dies die Mischung zweier Ziele: Schaffung einer Illusion und Verstärkung einer Realität. Die Balance zwischen diesen beiden Aufgaben verändert sich mit der Art jeder Produktion und verlangt selektive Kontrolle und die Entscheidung, wann die Realität zu unterstreichen und wann sie zu verschleiern ist.

Eine gute und enge Zusammenarbeit mit den anderen technischen Gewerken und vor allem mit dem Regieteam ist die Basis für einen erfolgreichen kreativen Prozess.